Dein Weg zum besseren Motorradfahrer
Motorradfahren ist eine Kunst, die sich in verschiedenen Fahrstilen manifestiert. Diese Stile entwickeln sich kontinuierlich weiter und beeinflussen maßgeblich, wie Fahrer ihre Maschinen auf der Straße und der Rennstrecke handhaben. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die drei Hauptfahrtechniken: das Drücken, den klassischen Fahrstil „Legen“ und das Hanging Off. Eins schon vorneweg, ein guter Motorradfahrer sollte alle drei Techniken beherrschen.
Jeder Fahrstil hat seine Berechtigung und wird unter verschiedenen Umständen bevorzugt. „Legen“, bei dem Fahrer und Motorrad eine Einheit bilden, zeichnet sich durch eine unauffällige und stabile Kurvenfahrt aus. Demgegenüber steht das „Hanging Off“, bei dem der Fahrer seinen Körper zur Kurveninnenseite neigt, um die Schräglage des Motorrads zu verringern. Diese Technik ermöglicht höhere Kurvengeschwindigkeiten und wird oft auf Rennstrecken gesehen. Das „Drücken“ schließlich ist eine Technik, die vor allem in engen Kurven oder bei plötzlich auftretenden Hindernissen nützlich sein kann, da sie es dem Fahrer erlaubt, den Kopf und Oberkörper aus der Schusslinie zu bringen und die Breite des Motorrads in der Kurve zu verringern.
Die Fahrtechniken haben sich über die Jahre stark gewandelt. Früher gehörten die Knie fest an den Tank, heute ist es ein zum Teil ein aktives Element in der Kurvenfahrt.
Der Fahrstil, der sich in den letzten Jahren wohl am meisten entwickelt hat, ist das „Hanging Off“, bei dem das Knie und zunehmend auch der Ellbogen als Kontaktpunkte zum Asphalt dienen, um die Schräglage und damit die Geschwindigkeit in Kurven weiter zu erhöhen.
Auch wenn das Berühren des Knies (und vor allem des Ellbogens) nur auf die Rennstrecke gehören sollte, so kann der Fahrstil „Hanging Off“ (in nicht so extremer Form) auch auf öffentlichen Straßen seine Berechtigung haben.
Der klassische Fahrstil ist durch eine aufrechte Sitzposition gekennzeichnet. Der Fahrer bleibt während der Fahrt zentriert über dem Motorrad, die Arme sind leicht gebeugt und die Füße befinden sich fest auf den Rasten. Diese Haltung ermöglicht feine Lenkbewegungen durch leichte Körperverlagerungen und Druck auf die Lenkstange.
Beim Hanging Off verlagert der Fahrer seinen Körper aktiv zur Kurveninnenseite, manchmal so weit, dass ein Knie oder sogar der Ellbogen die Fahrbahn berühren kann. Diese Technik reduziert die notwendige Schräglage des Motorrads und erlaubt höhere Geschwindigkeiten in Kurven.
Das Drücken ist eine Fahrtechnik, bei der der Fahrer das Motorrad durch Körpergewicht und gezielte Lenkbewegungen in die Kurve „drückt“. Der Oberkörper bleibt dabei eher aufrecht (unabhängig von der Schräglage des Motorrads), und der kurveninnere Arm wird gestreckt, während der kurvenäußere gebeugt wird.
Beim Vergleich der drei Motorradfahrstile – Legen, Hanging Off und Drücken – hinsichtlich Grip und Kurvengeschwindigkeit zeigen sich markante Unterschiede.
Der klassische Fahrstil bietet eine stabile und kontrollierte Fahrt, allerdings bei tendenziell niedrigeren Kurvengeschwindigkeiten, da größere Schräglagen notwendig sind, was den Grip an seine Grenzen bringen kann.
Beim Hanging Off hingegen wird durch die Verlagerung des Körpergewichts zur Kurveninnenseite die Notwendigkeit einer extremen Schräglage reduziert, was den Grip verbessert und höhere Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht. Diese Technik optimiert die Nutzung der Reifenhaftung und gestattet es dem Fahrer, schneller durch Kurven zu navigieren, ohne die Haftungsgrenze zu überschreiten.
Das Drücken ist besonders effektiv in Situationen, in denen schnelle Richtungswechsel und präzises Handling gefordert sind. Es ermöglicht zwar eine schnellere Reaktion in engen Kurven, führt jedoch aufgrund der starken Neigung des Motorrads oft zu einer reduzierten Kurvengeschwindigkeit und kann den Grip limitieren, besonders wenn das Fahrzeug stark abgewinkelt wird.
Insgesamt bietet das Hanging Off die beste Kombination aus hohem Grip und erlaubter Kurvengeschwindigkeit, was es besonders auf Rennstrecken und kurvigen Straßen beliebt macht. Es ist allerdings auch die anstrengendste Fahrtechnik. Wenn man längere Touren fährt, ist das klassische Legen am kräfteschonendsten. Daneben ist es auch die „einfachste“ Fahrtechnik, die für öffentliche Straßen den besten Kompromiss darstellt.
Eines muss man sich bewusst machen, jede Fahrtechnik hat seine individuellen Vor- und Nachteile, die auch noch mal stark vom eigenen „Können“ beeinflusst werden. Wer wirklich Sicher unterwegs sein möchte, sollte alle Techniken beherrschen und wissen wann er welche Technik einsetzt. Das Wissen alleine reicht hier aber nicht, denn in Notsituationen müssen Handlungen automatisch ablaufen, daher müssen die verschiedenen Fahrtechniken auch entsprechend geübt werden.
Fahrstil | Grip | Kurvengeschwindigkeit |
Legen | Stabiler Grip, aber limitiert bei hohen Schräglagen | Niedriger, wegen notwendiger größerer Schräglagen |
Hanging Off | Erhöhter Grip, durch reduzierte Schräglage | Höher, ermöglicht schnelles Durchfahren von Kurven |
Drücken | Reduziert bei starker Neigung | Schnelles Umlegen in engen Kurven, aber insgesamt langsamere Kurvengeschwindigkeit |
Die Beherrschung verschiedener Fahrstile und Techniken kann die Effizienz und Sicherheit beim Motorradfahren erheblich verbessern. Es ist jedoch entscheidend, dass Fahrer die Techniken wählen, die ihrer Erfahrung entsprechen und sich der Situation anpassen. Im Straßenverkehr gilt stets die Devise der Vorsicht, während auf der Rennstrecke die Grenzen der Physik neu ausgelotet werden können.
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